Chronik/Presse

Nachhaltigkeit ist kuhl!

von Carolin Feuerer

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Was das bedeutet, lernen die Schülerinnen und Schüler in vielen Fächern im Unterricht. Wie lassen sich diese Inhalte aber im Alltag umsetzen? Sarah Hawranek, Lehrerin für Ernährung und Gesundheit an der Realschule Bad Griesbach, liegt diese Frage besonders am Herzen und aus diesem Grunde organisierte sie für die 7. Klassen eine Exkursion zu einem Milchviehbetrieb mit Direktvermarktung - natürlich in Gruppen aufgeteilt, da die Abstandsregeln ja eingehalten werden mussten. "Ich wollte einen Blick hinter die Ku(h)lissen ermöglichen", sagt sie schmunzelnd, "und die Hofkäserei Haindl bietet sich aufgrund der vielseitigen Ausrichtung da wirklich gut an".

Nach der Anfahrt zum Hof in Fürstenzell in dichtem Novembernebel wurde den Schülerinnen und Schülern in einem modernen Seminarraum die Herstellung von Käse und anderen Milchprodukte nähergebracht. Anschließend durften sie auch selbst Hand anlegen und ku(h)linarische Köstlichkeiten kreieren: Aus frischem Frischkäse wurden Pralinen geformt, die es mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen zu verfeinern galt. Vom ursprünglichen Plan, diese als Mitbringsel für zuhause einzupacken, wich man allerdings schnell ab, da zu viele bereits vor Ort verspeist wurden.

Danach ging es hinaus auf den Hof, der bereits in fünfter Generation von der Familie Huber geführt wird. Jetzt konnten die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Schritte bis zur frisch gemolkenen Milch in Augenschein nehmen. Vom Lagerort des eigenen Futters über den modernen Melkroboter im offenen Kuhstall und den Milchtank, der täglich einige Meter zur Hofkäserei gefahren wird, durfte alles besichtigt werden. Einige Kinder kennen das Bauernhofleben auch vom eigenen heimatlichen Hof, der Großteil staunte aber angesichts des modernen Viehbetriebs und der Vielseitigkeit der am Hof hergestellten Produkte.

Es war ein rundum erfolgreicher und interessanter Tag in der Hofkäserei Haindl. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert, dass regionaler Einkauf so einfach möglich ist und mit so wenigen, guten Zutaten so leckere Lebensmittel produziert werden können. "Ich finde es prima, dass und wie die Hubers selbst produzieren und dann auch noch einen eigenen Hofladen für ihre Joghurts und den Käse haben. Für mich ist es aber schon einfacher, die Haindl-Joghurts im Supermarkt zu kaufen, da hab ich die nämlich auch schon stehen sehen", meinte ein Siebtklässler am Ende und steckte sich die letzte Frischkäsepraline in den Mund. Dass er vom nachhaltigen Konzept der Familie überzeugt war, konnte man deutlich erkennen. Und auch die anderen Schülerinnen und Schüler waren sich einig: Die Exkursion nach Fürstenzell war definitiv ku(h)l!