Die Werkklasse besuchte die Berufsschule Vilshofen

von Eva Manz

"Bitte, bitte, darf ich das nächste Loch in das Holzstück bohren?" Diesen Satz hörte man oft von Schülern der Werkgruppe der Klasse 8c beim Besuch der Berufsschule Vilshofen und der dortigen Werkräume für Schreiner. Zusammen mit Werklehrerin Eva Manz konnten die interessierten Schüler, die an der Realschule Bad Griesbach den Werkzweig gewählt haben, dort allerhand ausprobieren und ganz praktisch erfahren. Begeistert über die außergewöhnlichen Maschinen, die für die Ausbildung von Schreinern in großer Auswahl bereitgestellt werden und an der Realschule natürlich nicht alle vorhanden sind, gewannen die 14 Schüler und Schülerinnen damit einen ersten Eindruck der Schulungsstätte.

Herr Oskar Bachhuber und sein Kollege Daniel Jetzelsperger, beide Ausbilder für Schreiner, opferten ihren freien Tag, um den jungen "Handwerkern" das Dübeln in Holz fachmännisch beizubringen. Zunächst ging es darum, einen Rahmen aus Holzleisten herzustellen. Die Wahl des richtigen Dübels und das korrekte Anzeichnen der Bohrlöcher waren die ersten Arbeitsschritte, die es zu bewältigen galt. Dann ging es ans Bohren: Ob mit der Ständer-, der Langlochbohrmaschine oder dem Akkubohrer- Herr Bachhuber kannte stets einen besonderen Trick, mit dem das Arbeiten noch sicherer, exakter und leichter von der Hand ging. Nach dem Dübeln, dem Leimen und der Befestigung mit Schraubzwingen musste das Werkstück erst einmal "ruhen", sprich trocknen, und die Schüler widmeten sich einer weiteren Aufgabe.

Das nächste Werkstück, ein Spiegelrahmen, der auf Gehrung gesägt werden sollte, forderte die Schüler schon mehr. Als es darum ging, auf einer riesigen Kreissäge die vier Teile zu sägen, traute sich zunächst keiner an die Maschine. Doch kaum hatte man die anfängliche Scheu überwunden, ging es leicht von der Hand. Als der zweite Rahmen ebenfalls gedübelt und geleimt war, durften die Werkschüler in den Fachbereich Glas, um sich aus einem größeren Spiegelglas das passende Stück herauszuschneiden.

Dass der Handwerksberuf zukunfts- und einkommenssicherer ist, erklärte Herr Bachhuber den Schülern am Schluss der "Fortbildung" und zeigte ihnen außerdem noch die große CNC- Fräse, auf der auch ohne handwerkliches Tun einzigartige Holzteile am Computer programmiert und angefertigt werden. Am Ende des arbeitsreichen Tages hörte man von den Werkschülern nur begeisterte Worte, nicht zuletzt auch deshalb, weil die tollen Werkstücke alle mitgenommen und zu Hause präsentiert werden durften.