Woche der Nachhaltigkeit

von Carolin Feuerer

Sieht man sich dieser Tage die Schulaufgabenthemen der 10. Klassen der Realschule Bad Griesbach an, dann fällt sofort auf, dass der Klimaschutz im Mittelpunkt steht, denn bei der Erörterung müssen die Schüler argumentieren, welche "Gefahren bei einer steigenden Klimaerwärmung bestehen" oder auch "was jeder einzelne unternehmen kann, um dem Klimawandel entgegenzuwirken". In der neunten Klasse wird die Textsorte "Glosse" anhand eines ökologischen "Streiflichts" erarbeitet, in Geografie werden weltweite Klimatabellen ausgewertet, in Chemie nicht recyclebare, giftige Stoffe unter die Lupe genommen und in Biologie traurige Bilder des Mageninhalts von Möwen betrachtet.

Die Schule hat sich für diese "Woche der Nachhaltigkeit" ganz dem Thema Klimaschutz in all seinen Facetten gewidmet. Neben den fokussierten Unterrichtsinhalten waren auch verschiedene Aktionen geplant. Die Klasse 6c erstellte klasseninterne Klimaregeln, die es ab sofort einzuhalten gilt, eine "Klimasäule" für die Aula wurde gebastelt, an der man die nötigsten Maßnahmen ablesen kann, und wandert man die Treppe nach oben zum Sekretariat, dann begleiten einen lauter Sprechblasen, in die Schüler ihre Wünsche für die Welt geschrieben haben. Neben dem ganz allgemeinen Wunsch nach "Mehr Klimaschutz" liest man da auch "Dass keine Kinder oder Tiere unter dem vielen Müll leiden sollen" oder die Bitte "Dass mehr Regionales in den Diskountern verkauft werden soll". Alle haben sich also Gedanken gemacht und die eigenen Ideen in irgendeiner Form zu Papier gebracht.

Einen Höhepunkt stellt sicherlich die Aktion "Swap your T-Shirt" von Lehrerin Daniela Koller dar, bei der Neuntklässler einen Tausch von gebrauchten T-Shirts gegen neue organisierten. Fünft- und Sechstklässler durften T-Shirts, die zwar getragen, aber top in Ordnung sind, mitbringen und erhalten dafür jeweils ein anderes T-Shirt. Dem Bedürfnis nach Abwechslung bei der Kleidung kann auf diese Weise entsprochen werden, ohne Müll zu produzieren und Geld ausgeben zu müssen. Und außerdem ist die Freude bei den Schülern sicherlich besonders groß, wenn man sieht, dass ein Mitschüler mit dem ehemals eigenen T-Shirt glücklich ist.

Diese "Woche der Nachhaltigkeit" wird sicherlich nicht die letzte gewesen sein. Und dass das Thema irgendwie eben auch allen unter den Nägeln brennt und einen Nerv der Zeit trifft, merkt man, wenn man als Schlussappell der Erörterungsschulaufgabe bei Amelie aus der zehnten Klasse Folgendes liest: "Ich bin der Meinung, dass wir Deutschen in zu extremem Genuss leben und dass uns früher oder später dies zum Verhängnis werden wird, denn "Hochmut kommt vor dem Fall", wie man so schön sagt.(...) Trotzdem denke ich, dass wir Bürger zwar alle etwas tun können und sollen, dass dies aber nicht ausreichen wird und die Aufgabe der Politiker ist."

Schön, wenn man sieht, wie intensiv und nachdenklich die nächste Generation das Thema aufgreift und eigene, kluge Gedanken dazu entwickelt. Die Sinnhaftigkeit solcher Aktionswochen könnte nicht besser bestätigt werden.