Chronik/Presse

Einstieg in die Berufsorientierung für die 7. Klassen

von Carolin Feuerer

Florian, Johannes, Maxi und Milos und planen eifrig an dem Entwurf des dreistöckigen Hauses

Georg erläutert seinen Gruppenmitgliedern, wie er die Denkaufgabe zu lösen gedenkt

Die Klasse 7c präsentiert stolz die entworfenen Brücken

Auf der einen Seite ist das Ende der schulischen Laufbahn zwar noch in weiter Ferne, auf der anderen Seite beflügelt es so manchen Schüler in seinem Lernverhalten, wenn er Perspektiven aufgezeigt bekommt, wofür er lernt. In diesem Sinne hat man sich an der staatlichen Realschule Bad Griesbach dazu entschlossen den Einstieg in die Berufsorientierung mit ersten Projekten in die 7. Klassen vorzuverlegen. Die 7. Klassen hatten nun die Möglichkeit im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms (BOP) des bfz (Berufliche Fortbildungszentren der bayerische Wirtschaft) erste individuelle Tipps zur persönlichen Berufswahl zu bekommen. Um die größtmögliche Effektivität zu erzielen, besteht das Programm aus zwei Bausteinen: der Potenzialanalyse und den Werkstattwochen. Ersteres fand nun bereits für jede Klasse jeweils zweitägig an der Realschule Bad Griesbach statt. Dabei durchliefen die Schüler zunächst verschiedene Tests und Aufgaben in Einzelarbeit oder Kleingruppen, bei denen vorhandene und verborgene Kompetenzen sichtbar gemacht werden sollten. Geschulte Beobachter begleiteten das Vorgehen, bei dem erlebnispädagogische Übungen zum Testen von Motivation, Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit, Auffassungsgabe und Kreativität zum Einsatz kamen. Florian Kreileder und Johannes Bina aus der Klasse 7b erzählten anschließend begeistert: "Was uns erwartet hat, hätten wir so nicht erwartet: Wir durften zum Beispiel Origami-Kraniche falten,- was gar nicht so einfach war, in Fallstudien den Urlaub für Personen verschiedenster gesellschaftlicher Schichten planen, eine Hausplanung für 3 Stockwerke vornehmen und eine Brücke bauen." Mit einem Lachen fügen die beiden noch hinzu: "Das mit der Brücke hat bei unserer Gruppe leider nicht ganz hingehauen, die musste nämlich 60 cm überspannen, ein ganzes Kilo aushalten und als Materialien hatten wir nur Karton, Holzstäbchen, Planen, eine Schnur und Tesa zur Verfügung. Die ist halt dann eingestürzt."

Am Ende dieser Potenzialanalyse erfolgte dann eine gezielte Reflexion der Ergebnisse in Form von persönlichen Feedback-Gesprächen, die die Betreuer zusammen mit den einzelnen Schülern führten. Die dabei gewonnenen Beobachtungen erhielten die Schüler in einem Bericht, in dem auch Empfehlungen zur Anwendung und Entwicklung der erkannten Kompetenzen zusammengefasst waren. Damit die gewonnen Erkenntnisse aber nicht nur erhoben, sondern auch angewendet werden können, vervollständigen die sogenannten Werkstattwochen das durchdachte Programm, das vom BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung) gefördert wird. In den Räumlichkeiten und Werkstätten des bfz in Passau dürfen die Schüler in verschiedenen Berufsfeldern praktische Inhalte kennenlernen. Ausbilder in den Bereichen Wirtschaft, Technik / Handwerk und Soziales betreuen und leiten sie dabei an. Persönliche Stärken aber auch Schwächen können dann praktisch erprobt und die eigene Eignung konkret getestet werden. Auch hierbei wird den Schülern am Ende der Werkstattwochen ein individueller Tagesbericht ausgehändigt, in dem ein persönliches und ganz konkretes Feedback gegeben wird.

Den ersten Teil des Berufsorientierungsprogramms haben die Realschüler nun abgeleistet und sie freuen sich natürlich auf den Praxistest im bfz. Johannes und Florian sind gespannt, welche Eignungen bei ihnen festgestellt wurden, und waren auch bei der Potenzialanalyse mit Eifer bei der Sache: "Das war richtig cool, die Betreuer sind unglaublich nett und in den Gruppen haben wir toll zusammengearbeitet." Mal sehen für welche zukünftigen Chefposten die Schüler sich als befähigt erweisen werden...