Ich werde zum Produkttester

Verbraucherschutzbildung ist in aller Munde und wir fungieren jeden Tag als Verbraucher. Doch was taugen denn eigentlich die Produkte? Gibt es Unterschiede? Worauf sollte man achten?

Die Klasse 9a schlüpfte im Rahmen eines Projektes in die Rolle des Produkttesters. In Gruppen testeten die Schüler verschiedene Produkte ganz in der Manier der Stiftung Warentest. Sie kategorisierten ihre Produkte nach selbstgewählten Gütekriterien und bewerteten diese. Die getesteten Produkte reichten von Tempotaschentüchern über Smartphones bis hin zu Kaugummis und Joghurts. Abschließend stellten die Schüler ihre Produkttestungen im Rahmen einer Präsentation vor.

 

 

Das Finanzamt kommt

Unter dem Motto "Schule & Steuern" startete das Finanzamt Passau sein neues Projekt, welches den Schülerinnen und Schüler die Thematik "Steuern" näherbringen und Wege der Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung aufzeigen soll. Die Realschule Bad Griesbach war Pilotschule für dieses Projekt.

Etwas aufgeregt waren die beiden Beamten Theresa Schmid und Johannes Holzhacker am Anfang schon. "Dies ist unsere erste Schule, die wir besuchen und wir wissen noch nicht, ob alles so klappt, wie wir es uns vorgenommen haben."

Geklappt hat alles perfekt. Schwerpunkte aus der breiten Thematik des deutschen Steuerrechts wurden den Schülerinnen und Schülern adressatengerecht vermittelt. Ausgehend von der allgemeinen Definition, wurden in Partnerarbeiten neben dem Teilbereich der Steuergerechtigkeit, auch die Unterschiede zwischen Steuerarten und Steuerklassen beleuchtet. Das jährliche Steueraufkommen in Deutschland von rund einer dreiviertel Billion Euro verschlug so manchem erst einmal die Sprache - aber angesichts der vielen staatlichen Aufgaben und der damit verbundenen Ausgaben, relativierte sich der Betrag schnell.

Dass der Bund fürs Leben nicht nur aus Liebe geschlossen werden soll, sondern dabei durchaus ein paar steuerliche Vorteile rausspringen können, wissen die Neuntklässler nun auch. Die Steuerklassen I bis VI wurden besprochen und an Beispielen die unterschiedliche Besteuerung der einzelnen Haushalte herausgearbeitet.

Am Ende ging das Steuer-Duo des Finanzamts Passau noch auf die beruflichen Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung ein. Laufbahnebenen wurden benannt sowie einige Vorteile des Beamtenstatus beleuchtet.

Mit einer Menge Rüstzeug fürs Leben ausgestattet und allerhand Informationen rund um berufliche Chancen in der Verwaltung versorgt, verließen die Schülerinnen und Schüler, gewappnet für neue berufliche sowie private Herausforderungen, den interessanten und gewinnbringenden Vortrag.

 

 

Interessante Einblicke in die Finanzwelt

Interessante Einblicke aus der und in die Finanzwelt erhielten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Bad Griesbach von Mitarbeitern der Rottaler Raiffeisenbank.

Bernhard Gruber (Marktbereichsleiter Griesbach/Rotthalmünster), Tobias Plank (Zahlungsverkehrsberater) und Maximilian Kahnke (Aktienberater) hatten ihre Vorträge sehr konkret angelegt, sodass die SchülerInnen viele praktische Tipps für den Umgang mit Wertpapieren, Sparen im Allgemeinen, Börse, bargeldlosem Zahlungsverkehr etc. lernten. "Wir haben eigentlich viel erfahren über den Umgang mit Geld", resumierte ein Neuntklassler abschließend, "und vor allem das Bezahlen im Internet und die Sicherheitskriterien dabei haben mich interessiert."

Am Ende erhielten alle noch eine kleine Süßigkeit zum Beweis, dass das Finanzwesen keineswegs so trocken sei, wie man meinen könnte. Sabine Mayerhofer, Konrektorin an der Realschule, betonte, dass "Besuch von außen" an der Schule immer sehr geschätzt werde: "Die Schülerinnen und Schüler, vor allem der höheren Jahrgangsstufen, legen großen Wert darauf, ganz praktische Tipps für ihr zukünftiges selbstständigeres Leben zu erhalten. Das kann die Schule nur bedingt leisten; die Erfahrungsberichte, die dabei Externe liefern, sind deshalb viel wert."

 

 

Berufsorientierung

"Eigentlich habe ich mich in letzter Zeit gar nicht mehr damit beschäftigt, was ich eigentlich mal werden will. Wegen dem ganzen Corona konnte man ja eh nirgendwo hin", sagt eine Schülerin der 8. Klasse der Realschule Bad Griesbach. Nicht wenige SchülerInnen hatten in den letzten Monaten den Gedanken, welchen Berufsweg sie einmal einschlagen wollen, auf Eis gelegt. Um sie wieder vermehrt bei der Berufsfindung zu unterstützen, wurden an der Realschule nun wieder Berufsorientierungsaktionen forciert, die in den vorangegangenen Monaten aufgrund von Corona ausgesetzt werden mussten.

Nicht nur durften die 8. Klassen endlich das schulbegleitende Orientierungspraktikum in Betrieben ihrer Wahl absolvieren, die 7. Klassen konnten auch im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms (BOP) des bfz (Berufliche Fortbildungszentren der bayerischen Wirtschaft) erste individuelle Tipps zur persönlichen Berufswahl bekommen. Um die größtmögliche Effektivität zu erzielen, besteht dieses Programm aus zwei Bausteinen: der Potenzialanalyse und den Werkstattwochen. Ersteres findet nun für jede 7. Klasse jeweils zweitägig an der Realschule Bad Griesbach statt.

In der Potenzialanalyse durchlaufen die Jugendlichen verschiedene Stationen, in der sie spezifische Gruppen- oder Einzelaufgaben übertragen bekommen, die sie dann unter anderem als Team zu bewältigen haben. Während sie die Aufgaben versuchen zu bewerkstelligen, werden die SchülerInnen von Betreuern nach wissenschaftlichen Kriterien beobachtet und beurteilt. Im Wesentlichen werden insgesamt neun Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Sorgfalt oder Problemlösefähigkeit erfasst, welche dann in die übergeordneten Handlungsbereiche der methodischen, personalen und sozialen Fähigkeiten einfließen und nach dem Verfahren der Selbst- und Fremdeinschätzung daraus dann ein sogenanntes Kompetenzprofil erstellt wird.

Am Ende dieser Potenzialanalyse erfolgt dann eine gezielte Reflexion der Ergebnisse in Form von persönlichen Feedback-Gesprächen, die die BetreuerInnen zusammen mit den einzelnen SchülerInnen führen. Die dabei gewonnenen Beobachtungen erhalten die SchülerInnen in einem Bericht, in dem auch Empfehlungen zur Anwendung und Entwicklung der erkannten Kompetenzen zusammengefasst sind. Damit die gewonnen Erkenntnisse aber nicht nur erhoben, sondern auch angewendet werden können, vervollständigen die sogenannten Werkstattwochen das durchdachte Programm, das vom BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung) gefördert wird. In den Räumlichkeiten und Werkstätten des bfz in Passau dürfen die SchülerInnen im nächsten Schuljahr dann in verschiedenen Berufsfeldern praktische Inhalte kennenlernen. Ausbilder in den Bereichen Wirtschaft, Technik / Handwerk und Soziales werden sie dabei betreuen und anleiten.

Parallel zu diesem Programm dürfen die SchülerInnen der 8. Klassen dann neben diesen Werkstattwochen auch eine Woche lang das "richtige Arbeiten vor Ort" während der Praktikumswoche erleben, wie in der vergangenen Woche die derzeitigen Achtklässler. Jason Wenzl, der eine Woche lang im Rathaus mithelfen durfte, konnte einiges dabei lernen: "Mir gefiel das Praktikum, da man im Rathaus, wie ich herausfand, nicht nur am Bürotisch sitzt und Akten bearbeitet, sondern auch Standorte in der Stadt besichtigt oder Dinge für die Gemeinde einkaufen geht".

Auf der einen Seite ist das Ende der schulischen Laufbahn zwar noch in weiter Ferne, auf der anderen Seite profitieren die SchülerInnen aber sehr von diesem "Hineinschmecken" in das Berufsleben und so manchen Schüler beflügelt es in seinem Lernverhalten, wenn er Perspektiven aufgezeigt bekommt, wofür er lernt.

 

 

Ausbildungsmesse in Passau

Nicht nur die Schulen, sondern auch die Ausbildungsmesse in Passau setzen derzeit auf digitale Informationsvermittlung. So konnten sich die 8. und 9. Jahrgangsstufen im Rahmen des Unterrichts bei Frau Bauriegel und Herrn Bauer über die Angebote zahlreicher Firmen aus der Region informieren. Auf der Website bzw. der App und im Livestream der Ausbildungsmesse stellten sich die Unternehmen vor. Den Schülern war es dann möglich, den Unternehmen Fragen zu stellen und gezielt nach Ausbildungsplätzen oder Praktikumsplätzen zu suchen. Dies erfolgte unkompliziert im Chat, sodass auch zurückhaltende Schüler zum Zuge kamen. Letztere hinterließen ein "like" und wurden dann von den Unternehmen kontaktiert.

Von der Zufriedenheit mit dieser Form des Distanzlernens zeugen zahlreiche positive Rückmeldungen aus den Klassen. Ein Schüler äußerte: "Mir haben die Livestreams gefallen, denn so konnte ich einen Eindruck davon bekommen, was die Unternehmen so machen." Ein anderer meinte: "Ich fand es gut, dass man seine eigene Bewerbung einstellen konnte und die Firmen einen dann von sich aus angeschrieben haben. So haben sich mehrere Unternehmen bei mir gemeldet."

Im Unterricht der folgenden Stunden stellten die Schüler die Ausbildungsberufe eines Unternehmens vor, mit dem sie sich näher befasst hatten. Durch den regen Informationsaustausch erhielten die Klassen einen guten Überblick über Angebote der regionalen Wirtschaft und der eine oder andere konnte sich gleich einen Praktikumsplatz sichern oder bewarb sich für eine Ausbildungsstelle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von links: Tobias Plank, Maximilian Kahnke und Bernhard Gruber von der Rottaler Raiffeisenbank informierten die Neuntklassler über das Finanzwesen. Konrektorin Sabine Mayerhofer (rechts) freut sich über den Besuch am Schuljahresende.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jason Wenzl durfte während seines Praktikums bei der Stadt Bad Griesbach sogar Bürgermeister Jürgen Fundke über die Schulter schauen.

 

 

Thomas Feichtenschlager vom bfz (Berufliche Fortbildungszentren der bayerischen Wirtschaft) lässt den Schülern der 7a viel Raum, eigene Fähigkeiten zu entdecken und z.B. Präsentationen professionell vorzubereiten.